Was ich hier lesen muss, verschlägt mir ja schon wieder fast die Sprache:
Die Bundesregierung betrachtet das Menschenrecht auf den Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung (MRWS) als ein ”progressives Recht“, dessen praktische Umsetzung ”nur sukzessive und entsprechend der jeweiligen finanziellen und logistischen Leistungsfähigkeiten der einzelnen Staaten“ erfolgen könne.
Äh, ja genau. Schließlich wissen wir alle, dass sauberes Trinkwasser kein Naturzustand ist, sondern in aufwändigen industriellen Prozessen von Großkonzernen hergestellt wird. Das kann sich natürlich nicht jeder Staat auf Anhieb leisten. Das braucht seine Zeit. Schon klar.
Demnächst müssen wir dann sicher auch noch sowas lesen:
Die Bundesregierung betrachtet das Menschenrecht auf Meinungsfreiheit als ein ”progressives Recht“, dessen praktische Umsetzung ”nur sukzessive und entsprechend der jeweiligen sicherheitstechnischen und organisatorischen Leistungsfähigkeiten der einzelnen Staaten“ erfolgen könne.
Sehr guter Beitrag. Wenn die Tendenz dazu geht elementare Grundrechte aus Kostengründen teilweise in Frage zu stellen, dann gute Nacht. Aber die Tendenz ist erschreckend. Wenn weiter an Polizistenstellen gespart wird muss vielleicht auch irgendwann das Recht auf Leben als „progressives Recht“ eingestuft werden, weil alle Morde zu verfolgen zu teuer wäre…