Wenn aus Datenbanken „Drucksachen“ werden

Beim Bund gibt es Datenbanken, in denen die Transporte von Kernbrennstoffen und Atommüll erfasst sind. Die Daten liegen unter anderem beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Auf eine Kleine Anfrage der Grünen hin, hat die Bundesregierung diese Datenbestände veröffentlicht – leider nicht gemäß der Open-Data-Prinzipien, sondern als ein mehr als 1000-seitiges PDF-Dokument.

Egal wie man zu Atomkraft und Atomtransporten steht: Die genauere Auswertung dieser Daten und die Verknüpfung mit anderen Quellen wäre definitiv interessant. Leider ist das mit PDF-Dokumenten nur schwer möglich, abgesehen davon dass mir als IT-ler ein kalter Schauer über den Rücken läuft, wenn jemand Datenbanktabellen in ein PDF-Dokument exportiert.

Mir wirft das ganze folgende Fragen auf:

  • Warum wurden keine Rohdaten veröffentlicht bzw. kann die Regierung dazu bewogen werden auch die Rohdaten (und seien es nur Excel-Tabellen) zur Verfügung zu stellen?
  • Arbeitet bereits jemand an der Überführung der Daten in ein maschinenlesbares Format?
  • Was haben die Grünen jetzt eigentlich mit den Daten vor? Alles manuell auswerten? Oder gibt es dort Bestrebungen ebenfalls an maschinenlesbare Daten heran zu kommen?
  • Wäre es zielführend, per Petition zu fordern, dass tabellarische Antworten stets auch nach Open-Data-Kriterien veröffentlicht werden?

Ich werde diesen Fragen in den kommenden Wochen nachgehen. Wer ebenfalls an dem Thema arbeitet oder mitarbeiten möchte, möge sich bei mir melden.

Fairer Handel in der IT? Der Weg zur fairen Maus

Ich achte bereits seit einiger Zeit darauf, insbesondere bei Kaffee und Kakao/Schokolade, dass die Produkte aus fairem Handel stammen. Nicht selten erfolgt der Anbau leider zu Hungerlöhnen, unter menschenunwürdigen Bedingungen und mit Kinderarbeit.

Gleichzeitig besitze ich Tablet, Smartphone, Laptop und eine ganze Menge Zubehör. Wir kennen sicher alle noch die Schlagzeilen rund um die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen beim IT-Zulieferer Foxconn. Auch beim Abbau der für die Produktion benötigten Seltenen Erden, sind Menschenrechte oft zweitrangig. Und unser Elektroschrott wird den Menschen in Asien und Afrika einfach vor die Füße gekippt.

Das Projekt Nager IT hat sich daher zu Recht folgende Frage gestellt:

Es gibt fairen Tee, fairen Kaffee, fairen Kakao, faire Kleidung, faire Fußbälle, sogar faire Grabsteine und faire Eheringe. Aber was ist mit Computern, Smartphones und deren elektronischem Zubehör?

Bei der Frage allein ist es aber nicht geblieben, sondern es wurde versucht eine faire Computermaus zu entwickeln. Dies ist nur zum Teil gelungen, aber es scheint ein guter Anfang zu sein, der auf mehr hoffen lässt. Wo es noch hakt, erklärt das Projekt unter „Umsetzung“.

Während die faire Herstellung von z.B. Verpackung, Schrauben und Gehäuse gelang, ist die Herkunft der Rohstoffe noch sehr schwer zu überblicken und es ist daher von unfairen Arbeitsbedingungen auszugehen. Die Nachfolgemodelle sollen jedoch weitere Fortschritte in Sachen Fairness machen. Bestellen lässt sich die Maus hier.

Update: Wie ich gerade feststelle, gab es auf dem 29C3 einen sehr interessanten Vortrag zu fairer IT: