Irrtum der Woche: Die CDU hat die Europawahl gewonnen

Klar, die CDU feiert sich als Sieger der Europawahl. 30,7% der Wähler haben für sie gestimmt und damit hat sie jede andere Partei übertrumpft. Aber Moment mal: Fast 6 Prozentpunkte hat die CDU damit im Vergleich zu 2004 verloren. Die Wähler sind ihr also weggelaufen. Egal – Mehrheit ist Mehrheit.

Stopp! Mehrheit? Die Mehrheit der Wahlberechtigten hat doch gar keine Stimme abgegeben! So sieht es wohl aus. Zählt man die ungültigen Stimmen und die Nichtwähler zusammen, zeigt sich, dass rund 58% der Wahlberechtigten mit keiner der auf dem fast 1 Meter langen Stimmzettel aufgeführten Parteien zufrieden war.

Legt man die Anzahl der Wahlberechtigten zu Grunde, erreicht die CDU gerade einmal ein Ergebnis von 13%. Ein Ergebnis, das alles andere als representativ ist. Die von nur 13% der Wahlberechtigten gewählten Abgeordneten besetzen im Parlament die meisten deutschen Sitze.

Hier die komplette Statistik die ich auf Grundlage der Daten vom Bundeswahlleiter erstellt habe:

euwahl09-alternative-wahlstatistik
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3 Gedanken zu „Irrtum der Woche: Die CDU hat die Europawahl gewonnen“

  1. leider wird diese hohe anzahl an nichtwählern von den parteien ja schin erfolgreich seit jahrzenten ignoriert. aber so funktioniert anscheinend demokratie, hmmm.

  2. Sie wird doch gar nicht ignoriert 😀 Es kamen konstruktive Vorschläge wie z.B. eine Wahlpflicht (also Strafe bei nicht-wählen, eventuell gibts dann auch irgendwann Bonus-Zahlungen für „richtiges Wählen“) oder auch die Wahl über das Internet. Geht Zweiteres nicht nicht gut Hand in Hand mit dem aktuellen Artikel? 😉
    Ich hoffe, der Sarkasmus ist erkennbar…

  3. Es wird langsam Zeit, dass eine Enthaltung bei Wahlen jeglicher Art möglich ist. Ein Kreis den man ankreuzen kann wenn man mit den aufgeführten Parteien unzufrieden ist. Das Ganze funktioniert halt nur, wenn es eine allge´meine Wahlpflicht gibt, die bei Verstoß wie oben erwähnt in irgendeiner Art und Weise geahndet wird…vielleicht zwangsweise Wahlzettel falten. Na ja, so lange die Nichtwähler nicht als solche in die Statistik eingehen, werden die Parteien sich weiterhin in ihren fiktiven Prozenten sonnen.

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